Haut und Schwangerschaft – Wenn die Haut „in anderen Umständen“ ist….
Die gute Nachricht ganz zu Anfang: werdende Mütter strahlen von Natur aus, egal ob eine längst vergessene Akne wieder aufblüht, sich Pigmentflecken oder Schwangerschaftsstreifen entwickeln, die Haut juckt, spannt oder zur Trockenheit neigt.
Ihr Arzt oder die Kosmetikerin berät, welche Hautpflege jetzt die Richtige ist und welche Behandlung auch dem Baby nicht schadet.
Hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft sind nicht selten einem Schönheitselixier gleich. Der erhöhte Östrogenspiegel wirkt sich positiv auf die Wassereinlagerung im Gewebe aus, so dass die Haut wesentlich glatter und fester erscheint, somit erste Fältchen wieder verschwinden. Auch die deutlich bessere Durchblutung lässt den Teint rosig und frisch wirken, was das berühmte Strahlen werdener Mütter erklärt.
Doch die Wirkung der Hormone auf die Haut kann leider auch unberechenbar sein: Viele Frauen leiden in der Schwangerschaft unter trockener Haut und Juckreiz. Bei anderen kurbelt die hormonelle Umstellung die Talgproduktion an und begünstigt unreine Haut.
Auch die Wassereinlagerung kann, ganz besonders zum Ende der Schwangerschaft, etwas überhand nehmen.
Die Hautpflege sollte daher auf das veränderte Hautbild abgestimmt werden. Zur Hautreinigung sollten sanfte, pH-neutrale Präparate verwendet werden. Für trockene Haut eignen sich rückfettende Pflegeprodukte, die zusätzlich Feuchthaltefaktoren enthalten. Eher fettige Haut sollte nicht zu reichhaltig gepflegt werden. Wer zu unreiner Haut neigt sollte Pflegeprodukte verwenden, die als nicht-komedogen ausgewiesen sind.
Kosmetikprodukte? Natürlich! Medikamente? Vorsicht!
Die meisten Kosmetikprodukte sind in der Regel auch in der Schwangerschaft erlaubt und eher unproblematisch. Bei jeder medikamentösen Behandlung ist jedoch Vorsicht geboten. Diese sind nur nach ärztlicher Rücksprache ratsam. Wird die Behandlung von Akne erforderlich, muss der Hautarzt bzw die Kosmetikerin unbedingt über die Schwangerschaft informiert werden. Hier müssen Arzneimittel bzw Kosmetika ausgewählt werden, die auch für den kindlichen Organismus sicher und empfehlenswert sind. Unterstützend ist eine regelmäßige manuelle Ausreinigung bei einer Fachkosmetikerin. Mikrodermabrasion oder sehr milde Fruchtsäure-Peelings sind erlaubt. Peelings mit Salicylsäure oder Trichloressigsäure dürfen dagegen in der Schwangerschaft NICHT eingesetzt werden.
Generell gilt, je milder und natürlicher die Wahl der Produkte und Behandlung, umso besser!!!
Die Haut neigt in der Schwangerschaft zur Verdichtung von Pigment. Vor allem im Gesicht kommt es nicht selten zu einem unschönen Melasma. Wichtige und vorbeugende Maßnahme ist ein sehr guter Sonnenschutz.
Oft kann die Elastizität mit dem doch recht schnell zunehmenden Bauchumfang nicht mithalten und es bilden sich Risse im Bindegewebe, die sogenannten Schwangerschaftsstreifen oder auch „Striae gravidarum“ in der Fachsprache genannt. Schimmern diese zunächst noch rötlich, bleiben weißliche Streifen zurück, sobald sie vernarben. Kann man die Gewichtszunahmem im Normbereich halten, schont dies das Bindegewebe. Nicht immer ist es nur abhängig von der Ernährung, jedoch trägt eine gesunde, ausgewogene Ernährung sehr dazu bei, und gleichzeitig fördert sie den Hautstoffwechsel.
Unterstützend wäre auch eine dermokosmetische Hautpflege sinnvoll, die die Haut mit feuchtigkeitsbindenden Wirkstoffen und natürlichen Fetten versorgt.
Haben sich Striae entwickelt, die man gerne loswerden möchte, ist Geduld angesagt und fachliche Beratung bei einem Hautarzt. Kombinationsbehandlungen mit Vakuumsaugmassage, Radiofrequenzstrom und intensiv gepulstem Licht (IPL), um die Neubildung von kollagenen und elastischen Fasern zu stimulieren, oder auch eine Mesotherapie können dazu beitragen, dass sich das Hautbild wieder verbessert.
Ich wünsche Ihnen einen rundum glückliche Zeit.